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Götter - Wohnort

 

Wo ist der Wohnort der Götter, wo kamen sie her?

Liest man den Text und versucht die Frage zu beantworten, erhält man keine exakte Aussage. Einen so eindeutigen Fingerzeig wie in den Mythen der Dogon-Neger auf den Sirius oder durch die geometrische Anordnung der Pyramiden auf den Orion, gibt es in den Versen von Homer nicht. In der Erzählung des Odysseus kommt es immer wieder zu der allgemeinen Aussage.

    * ... dort den Unsterblichen Göttern, die weithin wohnen im Himmel.
    * ... für die Götter zum Opfer, die weithin wohnen im Himmel.
    * .. Und jetzt gleichst du den Göttern, des räumigen Himmels Bewohnern.
    * .. ohne die Götter zu scheuen, die weithin wohnen im Himmel, ..

Kein eindeutiger Hinweis, nur eine allgemeine Ortsangabe 'weithin im Himmel', wobei man 'weithin' nicht unbedingt mit Entfernung sondern auch mit Breite auslegen könnte. Andere Übersetzungen tun dies auch. Ob nun weit weg in den Sternen oder oben im weiten Himmel im Bereich der Erde ist sicherlich wichtig wenn es um die Aussage geht ob die Götter zur Erde oder anderswo hingehören. Und das es außer der Erde noch andere Orte gibt geht aus den Worten des Zeus hervor die er bei einem Zwist mit seiner Gattin Here dieser entgegen hält.

    * Das ist der Wille des Himmels, und all dein Grollen und Zürnen kümmert mich nicht, und gingest du fort an des Landes und Meeres äußerste Pfade und Grenzen, wo Kronos und Japetos sitzen, fern und nie an des Helios Strahl, des Hyperionen, und an den Winden sich freuen, denn rings ist des Tartaros Tiefe; nie - und erreichte dein Schweifen den Ort - nie würde ich dennoch mich um dein Murren erregen, denn du bist frecher als alle...

    Zwei weitere Hinweise auf Tartaros Tiefe als Wohnort von Göttern finden wir im Text mit

    * ..., rief alle Götter bei Namen, die, Titanen genannt, in der Tiefe des Tartaros hausen.
    * ..., oder ich werde ihn fassen und weit in des Tartaros Dunkel schleudern, wo unter der Erde die tiefste Tiefe des Abgrunds, wo die eisernen Tore auf ehernen Schwellen sich schließen unter dem Hades, so fern wie der Himmel über der Erde, das er erkenne, wie ich der Stärkste der Himmlischen alle.

  • Die Entfernung zum Tartaros wird in der griechischen Mythologie bei Hesiod benannt und sagt aus das ein Amboss neun Tage und neun Nächte von der Erde fällt und am zehnten Tag den Tartaros erreicht. Vom Himmel bis zur Erde ist es ebenso weit. Als weiteren kosmischen Ort, der aber auch als Gott benannt wird, kann man Okeanos anführen. Er wird als eigentliche Wiege der Götter, und darüber hinaus als Ursprung aller Dinge benannt.
    • * Leicht vermöchte ich wohl einen anderen der ewigen Götter einzuschläfern, sogar Okeanos strömende Fluten, der doch der Ursprung ist und Anfang sämtlicher Dinge.
      * Ja, ich eile zu schauen die Grenzen der nährenden Erde, Götterurquell Okeanos dort und Tethys, die Mutter, die mich in ihrem Hause so zärtlich gezogen und pflegten. Diese geh ich zu schauen und ewigen Hader zu schlichten; ...

    Okeanos der Flussgott oder auch Fluss ist kein gewöhnlicher Fluss, sondern er kreist am 'Rande der Erde', in sich zurückkehrend im Kreise. Leichter ist es wenn Okeanos mit der Milchstrasse identisch wäre, aber dazugibt es, zumindest bei Homer, keinen Anhaltspunkt. Unsere Galaxis dann als Ursprung aller Dinge und auch der Götter. Dies würde sich recht plausibel anhören, auch manche dunkle Stelle in der griechischen Mythologie erhellen. Aber so deutlich ist es nicht geschrieben. Wir können sagen, bei Homer finden wir keinen Hinweis auf einen Wohnort der Götter irgendwo an einem definierten Ort in den Sternen.

                                             

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